Business Wien 2025 KW14

BUSINESS

sehr komplexer Fernmarkt, den es zu verstehen gilt. Besonders durch die Abschottung während der Coro na-Zeit, aber nicht nur dadurch, hat sich das Land wirtschaftlich stark verändert. Heute gibt es in vielen Bereichen einen starken Wettbewerb zwischen chinesischen Unterneh mern, das war vor 20 Jahren noch anders.“ Zahlreiche Probleme Laut Rössler sind viele österreichi sche Unternehmen in China tätig, da ihre Produkte – etwa im Bereich Ma schinenbau – Teil der globalen Wert schöpfungskette sind. Und genau hier liegt auch das Problem: „Man merkt, dass die Bevölkerung spart, und wenn weniger Produkte – etwa Textilien – gekauft werden, spüren das auch die Zulieferer.“ Doch nicht nur die zurückhaltende Nachfrage macht der Wirtschaft in China Pro bleme. „Auch hier stimmen die An forderungen des Arbeitsmarkts nicht mit den Ausbildungen der jungen Menschen überein, daher versuchen

C hina, die zweitgrößte Volks wirtschaft der Erde, verliert an Schwung. Hauptverant wortlich dafür sind eine sinkende Inlandsnachfrage nach Konsumgü tern und ein schwächelnder Immobi liensektor. Obwohl Schwäche relativ ist: Der Internationale Währungs fonds (IMF) rechnet für 2025 mit ei nem Wachstum von 4,5 Prozent (2023 lag dieses bei 5,2 %), in Österreich soll die Wirtschaft nur um 1,1 Prozent steigen. Starke Veränderungen Eine Branche, die in China weiterhin scheinbar auf Erfolgskurs ist, ist je doch die Automobil-Branche – Stich wort „E-Mobilität und autonomes Fahren“. Hier ergeben sich dement sprechende Chancen für die heimi sche Wirtschaft. Doch wie kommt man mit einem chinesischen Un ternehmen überhaupt ins Geschäft? Franz Rössler, Wirtschaftsdelegierter der Wirtschaftskammer und zurzeit in Peking tätig, kennt die Feinheiten, auf die es ankommt: „China ist ein

viele österreichische Unternehmen, vor Ort Fachkräfte auszubilden.“ Diese Schwierigkeiten bestätigt auch Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher des Online-Brokers Freedom24: „Vie le Konsumenten zögern mit Ausga ben. Da spielen die hohe Arbeitslo sigkeit unter Jungen, aber auch hohe

China ist für Doppel mayr ein wichtiger Markt. Wir sind dort seit den 90er-Jahren präsent.

Alexander Klimmer Gesamtvetriebsleiter Doppelmayr

FOTOS: WWW.FASCHING.PHOTO

36 | WEEKEND BUSINESS

Made with FlippingBook Ebook Creator