CHEFINFO 07_2024 September

WIRTSCHAFT

Hopfenhochburg Mühlviertel

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LANDWIRTSCHAFT. Österreich ist ein Bierland. Und als solches braucht es einen wert vollen Rohstoff: den Hopfen. Die erste urkundliche Erwähnung des Hopfenanbaus im Mühlviertel stammt aus dem 13. Jahrhundert. Doch wie geht es den Bauern heute?

TEXT: Michael Schwarz

S eit Ende August wird im Mühl viertel „grünes Gold“ gewonnen, wie der Hopfen noch genannt wird. Obwohl dieser Vertreter der Hanf gewächse lediglich einen verschwindend kleinen Anteil am Herstellungsprozess des Bieres hat, kann seine Bedeutung für den Geschmack des Traditionsgetränks nicht überschätzt werden. Hohe Nachfrage Die Nachfrage nach österreichischem Hopfen kann kaum erfüllt werden. 250 Hektar Hopfen-Anbaufläche gibt es in ganz Österreich. 160 Hektar davon lie gen im Mühlviertel und dabei vorwie gend im Bezirk Rohrbach. 97 bis 98 Pro zent des produzierten Hopfens bleiben in Österreich, dennoch kann nur etwa die Hälfte der Nachfrage erfüllt werden. Daher bemüht sich die Hopfenbaugenos senschaft auch um neue Bauern, erklärt Geschäftsführer Manuel Starlinger. Ein Grund, warum nicht mehr Bauern zu Hopfen wechseln, ist der Kostenfaktor, weiß Hopfenbaugenossenschaftsobmann Stefan Hofer: „Es fallen Investitionskos ten von rund 35.000 Euro pro Hektar an.“ Bier-Alternativen Der sinkende Alkoholkonsum der Jugendlichen kommt zumindest derzeit noch nicht so stark bei den Hopfenbau ern an. Starlinger erklärt außerdem, dass im Ausland bereits alkoholfreie hopfen haltige Getränke im Trend liegen, von denen er erwartet, dass sie ihren Weg

nach Österreich finden werden. Und auch alkoholfreies Bier entwickelte sich in den letzten Jahren zum Verkaufsschla ger, wie die Brauereien berichten. Und das ist auch eine gute Nachricht für die Hopfenbauern. Denn alkoholfreies Bier verwendet in der Regel etwas mehr Hop fen als sein alkoholisches Pendant. Klimawandel Eine Herausforderung, die die Hopfen bauern genauso trifft wie die restliche Landwirtschaft, sind durch den Klima

wandel hervorgerufene Wetterextreme. „Insbesondere fehlende Niederschläge und die vielen Hitzetage über 30 Grad stellen die bäuerlichen Hopfenbetriebe vor große Herausforderungen“, so Agrar Landesrätin Langer-Weninger. Für die ses Jahr zeigten sich die Hopfenbauern jedoch optimistisch. Auch wenn Tro ckenheit und Hagelschauer den Pflanzen zugesetzt haben. Ein Gegenmittel befin det sich derzeit in der Testphase: Klima resistentere Hopfensorten. Bisher zeigen diese vielversprechende Ergebnisse. n

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Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Bezirksbauernkammer-­ Obmann Martin Mairhofer holten sich von Stefan Hofer, Obmann, und Manuel Starlinger, Geschäftsführer der Mühlviertler Hopfenbaugenossen schaft, Eindrücke zum diesjährigen Hopfenanbau.

17.09.24 • 9-17 Uhr Messe Wels, Halle 21D

FOTO: MARGOT HAAG

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